Mangroven in Öl

Unfall auf Bohrinsel bedroht Biotope am und im Golf von Mexiko

Inzwischen erreichte das Öl aus dem BP-Bohrloch im Golf von Mexiko die US-amerikanische Küste. Carlo van Bernem, Biologe am Institut für Küstenforschung in Geesthacht, erläutert im Interview die Auswirkungen an der US-Küste und wie die Vorsorgeplanung für ähnliche Unfälle im deutschen Wattenmeer aussieht.
Inzwischen erreichte das Öl aus dem BP-Bohrloch im Golf von Mexiko die US-amerikanische Küste. Carlo van Bernem, Biologe am Institut für Küstenforschung in Geesthacht, erläutert im Interview die Auswirkungen an der US-Küste und wie die Vorsorgeplanung für ähnliche Unfälle im deutschen Wattenmeer aussieht.

ND: Was kann jetzt getan werden, nachdem der Ölteppich das Mississippi-Delta erreicht hat?
van Bernem: Das ist problematisch. Die Mangrovenküste ist morphologisch sehr differenziert und der Küstenverlauf hochkomplex, es ist nahezu unmöglich, dort mit großem Reinigungsgerät vorzudringen. Wenn das Öl in die Mangrovenwälder gelangt, kann man eigentlich nichts mehr machen.

Gab es in der Vergangenheit eine vergleichbare Katastrophe?
1986 gab es einen Ölunfall bei Panama. Dieser wurde sehr gut untersucht. Ein Vorratstank mit 10 000 Litern Rohöl lief aus und verseuchte die Mangrovenwälder und Korallenriffe. Das hatte intensive Schädigungen zur Folge. Die Bäume im landwärtigen Bereich starben fast flächendeckend ab, im seewertigen Bereich vor allem die Sprösslinge. Wenn Mangrovenwälder und Korallenriffe geschädigt sind und z. B. ein Hurrikan über die Küste fegt, ist die Küstenschutzfunktion stark beeinträchtigt.

Welche kurz- und langfristigen ...




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