Griff in den Goldenden Topf

Was das WCCB Bonn, das Arp-Museum Remagen und das CAESAR-Institut in der Rheinaue gemeinsam haben

Damit nach dem Umzug von Parlament, Regierung und Bundespräsidenten einschließlich Gefolge vor zehn Jahren in der Bonner Region nicht die Lichter ausgingen, spendierte der bundesdeutsche Steuerzahler aus dem Bundeshaushalt üppige 1,438 Milliarden Euro an Ausgleichsgeldern. Mit diesem Geld sollten die Regionalpolitiker neue Arbeitsplätze schaffen. Aber gleich drei der aus dem goldenen Bundestopf geförderten Projekte sind durch einen unvorstellbaren Dilettantismus der Verantwortlichen in Bonn und Rheinland-Pfalz zu Millionengräbern geworden. Die Schadenssumme beträgt bis heute rund eine halbe Milliarde Euro.

Fall Nummer Eins: Die Stadt Bonn verfügte zwar mit über einer Milliarde Euro über den größten Förderetat, hatte aber keine Ideen. Da trat der Koreaner Man Ki Kim auf den Plan. Der Repräsentant der SMI Hyundai Corporation versprach, ein gigantisches World Conference Centre Bonn (WCCB) zu errichten. Es sollte der nächste Schritt im Ausbau Bonns zur UNO-City sein. Das war Labsal für die Seelen der Stadtväter, die den Bedeutungsverlust noch nicht verwunden hatten. Der Mann aus dem fernen Osten sprach von Bonn als »Wiege der Demokratie«, fabulierte über offenes Weltbürgertum und vertraute den Bonnern an, wie sehr der große Sohn der Stadt, Beethoven, in seiner Heimat Südkorea verehrt würde.

Die Stadtoberen waren begeistert und sahen in ihrer Phantasie den alten Glanz der ehemaligen Bundeshauptstadt zurückkehren. Im Internet hätten sie herausfinden können, dass SMI Hyundai gesellschaftsrechtlich nichts mit dem Autoriesen Hyundai-Kia zu tun ha...


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