Mit »Schocktechniken« Widerstand gebrochen

Juristisches Nachspiel einer fast friedlichen Demo

Peter Kirschey berichtet aus Berliner Gerichtssälen
Peter Kirschey berichtet aus Berliner Gerichtssälen

Der 22-jährige Student Sebastian soll den Landfrieden gebrochen haben. Weil er sich mit einem Schal vermummt und er sich gegen seine Festnahme gewehrt hat, saß er gestern vor dem Strafrichter. Es geschah am 21. November letzten Jahres 18.58 Uhr in der Boxhagener Straße in Friedrichshain. Im Gedenken an den vor über 18 Jahren von Neonazis am U-Bahnhof Samariterstraße ermordeten Silvio Meier demonstrierten 3000 Berliner Antifaschisten. Die Polizei sprach damals von einer im wesentlichen friedlichen Veranstaltung.

Was nach Beendigung der Demonstration geschah, heißt in der Anklage der Staatsanwaltschaft »Zusammenrottung« und die zwei Polizeizeugen schilderten es in etwa so: Als »Klumpen« von 13 gepanzerten Ordnungshütern sahen sie sich einer Menge von 300 bis 500 Demonstranten gegenüber. Es sollte das »Durchmischen« beginnen, also das polizeiliche Eindringen in die Menschenmenge mit dem Ziel der Auflösung. Das ungleiche Kräfteverhältnis, ...


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