»Dies ist unser Bagdad«

Und so leben die Bewohner, so gut sie eben können

  • Aus Bagdad berichtet Karin Leukefeld
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Bagdad atmet noch, doch wer einige Jahre fort war, hat Mühe, die schöne und stolze irakische Hauptstadt am Tigris wiederzuerkennen.

Fast wie früher: Masgouf-Brater in Bagdad-Karada. Der Fisch wird aufgeklappt am offenen Feuer geröstet.
Fast wie früher: Masgouf-Brater in Bagdad-Karada. Der Fisch wird aufgeklappt am offenen Feuer geröstet.

Morgendliche Stille liegt über dem Abu Nawas Ufer in Bagdad-Risafa. Kurz nach fünf Uhr hat der Generator mit einem Seufzer sein Dröhnen eingestellt, das seit den Abendstunden des vorherigen Tages den schweren und angespannten Schlaf der Menschen begleitete. Die Vögel jubilieren in den Hausecken und Baumwipfeln, als freuten sie sich, die eigene Stimme wieder hören zu können. Langsam erhebt sich die Sonne hinter der Kuppel der Schahid-Moschee am Ferdos-Platz, die noch immer in strahlendem Blau leuchtet, obwohl ein Teil des Mosaiks zerstört ist. Es ist Freitag, der muslimische Feiertag, vielleicht gibt es deshalb »Watani«, Strom aus dem staatlichen Netz für die Stadt, die sonst bis zu 20 Stunden am Tag ihren Strom aus Generatoren erhält.

Das Abenddunkel verschleiert Wunden

Wer nur einige Jahre nicht in Bagdad war, erkennt die Stadt nur mit Mühe wieder. Gewiss, in den Abendstunden scheint es fast wie früher, als die Bevölkerung an den Woch...


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