Nichteinsteigerprogramme

A ussteigerprogramme für Nazis, die Kameraden und faschistischer Ideologie den Rücken kehren wollen, können nicht mit atemberaubenden Erfolgsquoten aufwarten. Sie lotsen nicht scharenweise Leute aus der rechten Szene – und sind dennoch ein unverzichtbarer Teil einer Gesamtstrategie im Kampf gegen den organisierten Faschismus. Ohne Anlaufstelle, an die sich Ausstiegswillige wenden können und die sie bei ihrem oft nicht ungefährlichen Schritt unterstützt, gäbe es vermutlich auch keine kleinen Erfolge zu vermelden. Der Kampf gegen Rechts lässt sich damit aber nicht gewinnen.

Zu verhindern, dass Menschen überhaupt zu Nazis – ob organisiert oder nicht –, Rassisten, Homophoben und Antisemiten werden, ist die weitaus wichtigere Aufgabe: Vor allem Jugendliche, die noch kein gefestigtes faschistisches Weltbild haben, zu erreichen, aufzuklären und von der Falschheit ihres eigeschlagenen Weges zu überzeugen. Auch dies ist kein leichtes Unterfangen, das automatisch von Erfolg gekrönt ist, auch weil von der Politik noch immer zu wenig Geld, Personal und Anstrengung in die Präventionsarbeit investiert werden. Doch gerade auf breitangelegte und vor allem »Nichteinsteigerprogramme« käme es an, damit schon kleine Austeigerzahlen in Zukunft ein großer Erfolg sind.

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