Über Iran schweben neue Sanktionen

Teheran fordert »Respekt und Fairness«

  • Lesedauer: 2 Min.
Angesichts möglicher neuer Sanktionen der UNO hat Iran mit dem Ende jeglicher Verhandlungen über sein Atomprogramm gedroht.

Istanbul (AFP/ND). »Die US-Regierung und ihre Verbündeten irren sich gewaltig, wenn sie denken, die Resolutionskeule schwingen und sich dann mit uns zu Gesprächen zusammensetzen zu können«, sagte Irans Staatschef Mahmud Ahmadinedschad am Dienstag in Istanbul. Gesprächsgrundlage seien »Respekt und Fairness«, sagte Ahmadinedschad, der am Bosporus an einer regionalen Sicherheitskonferenz teilnahm. »Wenn jemand mit uns auf unverschämte oder dominierende Art reden will, dann ist unsere Antwort bekannt.«

Der UNO-Sicherheitsrat in New York wollte am selben Tag seine Beratungen über einen Resolutionsentwurf mit schärferen Sanktionen gegen Iran fortsetzen, nachdem am Montag eine Einigung gescheitert war. Laut Diplomaten werden die Ratsmitglieder voraussichtlich an diesem Mittwoch über den von den USA eingebrachten Entwurf abstimmen.

Die USA haben die vier anderen Vetomächte Russland, China, Großbritannien und Frankreich sowie andere Mitglieder des Sicherheitsrates auf ihrer Seite. Brasilien, die Türkei und Libanon sind gegen neue Sanktionen. Um eine Resolution zu verabschieden, müssen mindestens neun der 15 in dem Gremium vertretenen Staaten für das Projekt stimmen.

Russlands Regierungschefs Wladimir Putin, der ebenfalls an der Sicherheitskonferenz in Istanbul teilnahm, sagte laut der Agentur ITAR-TASS, die internationale Gemeinschaft habe sich weitgehend auf die Sanktionen gegen Iran geeinigt. Russland sei der Ansicht, dass die Sanktionen »nicht extrem« sein sollten.

Das von Russland in der iranischen Stadt Buschehr gebaute Atomkraftwerk wird nach seiner Inbetriebnahme im Sommer dieses Jahres von einem russisch-iranischen Gemeinschaftsunternehmen betrieben. Iran sei ein Neuling auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung der Atomkraft und verfüge noch nicht über ausreichend Erfahrung, um eine solche Anlage zu betreiben, sagte der Chef des staatlichen russischen Atomkonzerns Rosatom, Sergej Kirijenko.

Kommentar Seite 8

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal