Charles de Gaulle als Aushängeschild

Frankreichs Rechtspolitiker biegen sich die Ideen des Generals zurecht

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Auf den legendären General und Staatschef de Gaulle berufen sich viele französische Politiker. Dazu gehört auch Dominique de Villepin, der mit einer neuen gaullistischen Sammlungsbewegung Staatschef Nicolas Sarkozy herausfordern will.

In diesen Tagen wird in den Medien fast bis zum Überdruss des 70. Jahrestags des Appells von General de Gaulle gedacht, der am 18. Juni 1940 von London aus zum Widerstand gegen die faschistischen deutschen Besatzer aufrief. Weil er damit für die französischen Patrioten innerhalb und außerhalb des Landes ein Zeichen setzte, wurde er in Vichy von den Kollaborateuren um Marschall Pétain in Abwesenheit zum Tode verurteilt.

In Großbritannien sammelte Charles de Gaulle Freiwillige um sich, die sich auf die Befreiung ihrer Heimat vorbereiteten. Seine Emissäre organisierten im besetzten Frankreich den Zusammenschluss von Widerstandsnetzen. Von den Alliierten wurde der General – wenn auch nicht immer rückhaltlos – als Führer des »Freien Frankreichs« anerkannt.

Nach der Befreiung führte de Gaulle in Paris die erste Übergangsregierung, in die er auch kommunistische Minister aufnahm. Sein Credo war die Größe Frankreichs auf der Basis ein...


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