Entwicklungshelfer in Sudan entführt

Die beiden Deutschen sind THW-Mitarbeiter

  • Lesedauer: 2 Min.
Zwei deutsche Entwicklungshelfer sind in der westsudanesischen Krisenregion Darfur entführt worden.

Khartum/Berlin (AFP/ND). Die beiden Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW) seien am späten Dienstagabend von bislang unbekannten Bewaffneten aus ihrem Büro in der Stadt Niala verschleppt worden, sagte ein UNO-Vertreter am Mittwoch. Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte die Entführung der 34 und 52 Jahre alten Deutschen.

Die Entführer verschleppten auch einen sudanesischen THW-Angestellten, den sie aber später wieder freiließen, wie ein Sprecher der gemeinsamen Friedensmission von UNO und Afrikanischer Union (UNAMID), Kemal Saiki, sagte. Die Kidnapper hätten sich in Richtung der Stadt Kass begeben, nördlich von Niala. Niala ist die Hauptstadt von Süd-Darfur. Ein anderer UNO-Mitarbeiter sagte, es habe sich um sieben Entführer gehandelt, vier von ihnen seien mit Sturmgewehren bewaffnet gewesen. Die Entführung habe sich gegen 21.45 Uhr Ortszeit (20.45 Uhr MESZ) ereignet. Zunächst hatte es geheißen, einer der beiden Entführten sei Niederländer.

Der Sprecher des Auswärtigen Amts, Andreas Peschke, erklärte in Berlin, die Botschaft in der sudanesischen Hauptstadt Khartum und alle zuständigen Stellen seien eingeschaltet. Die Situation in Darfur sei alles andere als einfach.

Insgesamt sind laut Peschke zurzeit 58 Deutsche in einem amtlichen Auftrag in Sudan tätig, die meisten von ihnen für UNO-Missionen. Derzeit unterstützen 31 deutsche Soldaten die Friedensmissionen der Vereinten Nationen in Sudan, UNMIS und UNAMID. Deutsche Polizisten sind ebenfalls im Land zur Beratung und Ausbildung örtlicher Sicherheitskräfte.

Das THW, das dem Bundesinnenministerium angegliedert ist, ist seit 2004 in Sudan tätig.

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