Wulff auch im zweiten Wahlgang durchgefallen

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Berlin (dpa/ND) - Der Kandidat von Union und FDP für das Amt des Bundespräsidenten, Christian Wulff (CDU), ist auch im zweiten Wahlgang gescheitert. Der niedersächsische Ministerpräsident erhielt nach Angaben von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) am Mittwoch in der Bundesversammlung 615 Stimmen. Das sind 8 Stimmen weniger als für die absolute Mehrheit von 623 Stimmen der insgesamt 1244 Wahlleute notwendig gewesen wäre. Wulff war im ersten Anlauf mit 600 Ja-Stimmen überraschend deutlich durchgefallen - und das, obwohl das schwarz-gelbe Lager rechnerisch 644 Stimmen hat.

Nun ist ein dritter Wahlgang notwendig, in dem die einfache Mehrheit ausreicht. Die Linkspartei, deren Kandidatin Luc Jochimsen diesmal 123 Stimmen eingefahren hat, hatte nach dem ersten Wahlgang signalisiert, dass sie den Kandidaten von SPD und Grünen, den DDR- Bürgerrechtler Joachim Gauck, weiterhin ablehnt. Damit hätte Gauck im dritten Wahlgang nur Außenseiterchancen. Er kam im zweiten Wahlgang auf 490 Stimmen.

Wie Linksfraktionsvize Dietmar Bartsch nach dem 2. Wahlgang dem Sender Phoenix sagte, lässt die LINKE eine Entscheidung im dritten Wahlgang bei der Präsidentenwahl für den rot-grünen Kandidaten Joachim Gauck noch offen. »Jetzt werden Vertreter von SPD, Grünen und auch von der Linken miteinander reden müssen«, sagte er. »Wenn Luc Jochimsen im dritten Wahlgang antritt, dann werden wir sie auch wählen.« Wenn nicht, müsse darüber beraten werden. Er hoffe auf eine gemeinsame Entscheidung der Linken.
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