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Gold nach zwei Jahren Abstinenz

Marathon-Geschichte um eine Überraschung und ein Jubiläum reicher

  • Lesedauer: 2 Min.

Mit einem bemerkenswerten Comeback hat der Schweizer Viktor Röthlin bei den Leichtathletik-Europameisterschaften den Marathonlauf gewonnen. Der 35-Jährige hatte seinen Start in Barcelona erst acht Tage vor EM-Beginn bekanntgegeben, weil er im vergangenen Jahr unter anderem mit zwei Lungenembolien und einer Fersen-Operation zu kämpfen hatte. Am Sonntag siegte Röthlin nach 2:15:31 Stunden mit großem Vorsprung vor dem Spanier José Manuel Martinez und dem Russen Dimitri Safronow.

Röthlin gewann nach der Silbermedaille bei der EM 2006 und Bronze bei der WM 2007 nun doch noch seinen ersten großen Titel. Vor diesem Sieg hatte der Schweizer jedoch zwei Jahre lang keinen Marathon-Wettbewerb mehr bestritten. Sein bis dato letzter Start war bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking, als er Sechster wurde. In Barcelona setzte Röthlin sich nach 27 Kilometern vom Rest des Feldes ab und lief mit über zwei Minuten Vorsprung ins Ziel.

Die deutschen Teilnehmer Tobias Sauter (Spergau) und Martin Beckmann (Leinfelden-Echterdingen) gaben, wie rund ein Viertel der 67 Läufer, auf. Beckmann stieg bei drückender Hitze nach 18, Sauter nach rund 30 Kilometern aus. Sie waren nur für die Mannschaft nominiert, die jedoch durch den Ausfall von Falk Cierpinski im Vorfeld der EM gesprengt wurde.

Wie bei den Frauen waren Europas Weltklasseläufer wegen der lukrativeren Stadtmarathons im Herbst nicht am Start. Am Vortag war die Litauerin Zivile Balciunaite Nachfolgerin der lange verletzt gewesenen Rostockerin Ulrike Maisch geworden. Deutsche Läuferinnen waren nicht am Start.

Falk Cierpinski mußte wegen einer Sehnenentzündung am rechten Fuß auf seinen EM-Einsatz verzichten. Das wird ihn aber nicht hindern, am morgigen Dienstag den 60. Geburtstag seines Vaters Waldemar Cierpinski zu feiern. Der zweifache Marathon-Olympiasieger von 1976 und 1980 nimmt immer noch an Volksläufen über lange Strecken teil. Er betreibt ein Sportgeschäft in Halle nebst einer Filiale in Quedlinburg. Und er betreut die Marathon-Nationalmannschaft. »Voriges Jahr war ich mit den Jungs 16 Wochen, in diesem Jahr auch schon sechs Wochen in verschiedenen Trainingslagern unterwegs«, beschreibt er sein Engagement. Der Doppel-Olympiasieger wünscht sich zum Jubiläum, dass er noch lange sportlich aktiv sein kann. Und sagt: »Ich hoffe sehr, dass Falk bei Olympia 2012 in London starten kann.« dpa

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