Von wegen Romantik

Auch die politische Landschaft ändert sich

  • Lesedauer: 2 Min.
Der Klimawandel ist ein großes Problem der Südseeinseln, aber bei Weitem nicht ihr einziges. Korruption, Armut und – vor allem in Papua-Neuguinea – Aids plagen die Inselstaaten, in denen es auch um die Demokratie nicht immer gut bestellt ist.

Die PIF-Mitgliedschaft der Inselrepublik Fidschi ist ausgesetzt, nachdem Fidschis Ministerpräsident Voreqe Bainimarama, der sich 2006 an die Macht geputscht hatte, die für 2009 versprochenen Wahlen abgesagt und vage auf 2014 verschoben hatte. Trotz der Sorge der PIF-Staaten über die Missachtung der Demokratie und der Menschenrechte durch die Militärdiktatur Bainimaramas war man bei der Konferenz in Vanuatu aber nett zu Fidschi, das wirtschaftlich die Nummer zwei unter den Inselstaaten und auf Grund seiner geografischen Lage und seiner Größe ein Knotenpunkt für Dienstleistungen, Wirtschaft und Flugverkehr in der Region ist. Vanuatus Premier Edward Natapei betonte die Bedeutung der bilateralen Beziehungen mit Fidschi: »Als Führer der Nationen der pazifischen Inseln haben wir die Pflicht und die Verantwortung, mit Fidschi in Kontakt zu bleiben, damit die demokratischen Prinzipien und Praktiken sobald wie möglich wiederhergestellt werden können.«

Nicht nur das Meer verändert sich im Südpazifik, sondern auch die politische Landschaft. In fünf Jahren wird das von Frankreich regierte Neukaledonien darüber abstimmen, ob es der unabhängige Staat Kanaky werden oder lieber bei der »Grande Nation« bleiben will. Nach Unabhängigkeit strebt auch die Insel Bougainville, die nicht mehr ein Teil von Papua-Neuguinea sein will.

Gipfelgastgeber Vanuatu, das bis 1980 »Neue Hebriden« hieß, unterstützt zudem seit Langem die Forderung der Ureinwohner von West-Papua nach Unabhängigkeit von Indonesien. Allerdings ist Vanuatu als Gastgeber des PIF-Gipfels und führendes Land der »Melanesian Spearhead Group«, der Vereinigung der vier melanesischen Staaten, mit seinem Plan gescheitert, West-Papua bei kommenden PIF-Treffen einen Beobachterstatus einzuräumen. Michael Lenz

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal