Nicht zurück auf Anfang

Karlsruhe hob einen Schuldspruch auf, doch die Folgen der Berliner Bankenaffäre bleiben / Von der Krise zur rot-roten Koalition

  • Klaus Joachim Herrmann
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

In der Berliner Bankenaffäre wurde ein Schuldspruch aufgehoben. Der Untreue-Fall Landowsky geht zurück an das Landgericht. Da wird also alles noch einmal verhandelt. Berlin jedoch bleibt gründlich verändert. Immer ging es um mehr als nur ein Bankhaus und seinen Boss.

Die Initiative Bankenskandal um Prof. Peter Grottian sieht ihre Hoffnungen enttäuscht.
Die Initiative Bankenskandal um Prof. Peter Grottian sieht ihre Hoffnungen enttäuscht.
Seine Ehre sei ihm vom Gericht zurückgegeben worden, vertraute Klaus Landowsky freudig der »B.Z.« an. Gewiss fühlt er sich jetzt wohler. Wer ist schon gerne vorbestraft und auf Bewährung draußen? Doch zurück auf Anfang drehten die Karlsruher Verfassungsrichter die Berliner Geschichte nicht.

Zu der gehört eben doch einiges mehr als nur der Untreue-Prozess um die Kreditvergabe der Berlin Hyp unter Vorstandschef Landowsky an die Immobilienfirma Aubis. Die Tochter Hyp brachte nicht nur ihre Mutter Bankgesellschaft Berlin mit Milliardenrisiken in Schieflage, sondern erschütterte vor allem die bis dahin selbstgefällig herrschende Politik.

Denn zu allem Überfluss spendeten die beiden Aubis-Geschäftsführer ihrer Partei im Umfeld der Kreditvergabe – und einer von ihnen übergab 40 000 Mark in bar Parteifreund Landowsky, CDU-Fraktionsvorsitzender im Abgeordnetenhaus, in dessen Bankbüro. Der trat in Folge dieser Affäre wenig später von Parte...


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