Turbinen wollen Titel verteidigen

Fußballerinnen starten in die Bundesligasaison: Dreikampf an der Spitze, Jena will sich etablieren

  • Matthias Koch
  • Lesedauer: 3 Min.

Am Donnerstag zeigten die Fußballerinnen von Titelträger 1. FFC Turbine Potsdam nochmal die Meisterschale auf der Pressekonferenz zum Saisonstart. Am Sonntag schon soll im ersten Heimspiel gegen den Hamburger SV der erste Sieg für den erneuten Gewinn der Trophäe und eine weitere erfolgreiche Turbine-Saison gelegt werden. »Unsere Zielstellung ist klar. Wenn man Meister und Champions-League-Sieger geworden ist, will man diese Titel auch verteidigen«, sagte Turbine-Trainer Bernd Schröder. »Zudem wollen wir im DFB-Pokal möglichst weit nach vorn kommen, auch wenn das Finale nicht mehr vor unserer Haustür in Berlin stattfindet.«

Der Kreis der Favoriten ist für den 68-Jährigen überschaubar. »Frankfurt, Duisburg und Potsdam werden das unter sich ausmachen«, meinte Schröder. Da Frankfurt keine zusätzliche Belastung durch die Champions League und eine gute Mischung im Team habe, sieht er den Erzrivalen sogar noch besser aufgestellt als Duisburg.

Turbine glaubt sich allerdings ebenfalls auf dem richtigen Weg. »Die Vorbereitungszeit war sehr kurz, aber intensiv. Wir hatten in 20 Tagen 50 Trainingseinheiten und fünf Testspiele. Zudem waren wir in Österreich im Trainingslager«, bilanzierte Schröder. Die erfolgreiche Stammmannschaft blieb Potsdam erhalten. Mit Abwehrspielerin Inka Wesely (19 Jahre) und Mittelfeldakteurin Daniela Löwenberg (22) wurden zudem zwei Talente von der SG Essen-Schönebeck verpflichtet.

Angesichts der Verletzungen einiger Spielerinnen kann Turbine gegen den Hamburger SV noch nicht in Bestbesetzung antreten. Zudem sind die Potsdamerinnen als Spätstarter bekannt. »Wir haben nie überragend angefangen. Aber dennoch wollen wir mit einem Sieg starten«, sagte Schröder.

Über die Zukunft des Trainers darf spekuliert werden. Eigentlich wollte er nach der WM 2011 in Deutschland aufhören, wegen der die Bundesligasaison schon Mitte März beendet wird. Doch die Ära Schröder geht wohl weiter. »Es gab da mit Guy Roux einen Trainer, der von 1964 bis 2005 mit einer kurzen Unterbrechung 41 Jahre lang Trainer bei AJ Auxerre in Frankreich war. Diesen Rekord möchte ich brechen«, sagte der seit 1971 bei Turbine tätige Schröder. »Bis 2012 weiterzumachen, wäre sicher eine Möglichkeit.«

Jennifer Zietz käme ein Bleiben von Schröder sehr gelegen. »Für mich wäre es eine Riesenumstellung, mich an einen neuen Trainer gewöhnen zu müssen. Ich kenne das ja gar nicht anders«, erklärte die Spielführerin der Potsdamerinnen. »Mir wäre wichtig, dass es so bleibt. Wir trainieren hart, haben aber auch Erfolg.«

Beim zweiten ostdeutschen Erstligisten USV Jena wurde dagegen ein Wechsel vollzogen. Thorsten Zaunmüller löste die langjährige Trainerin Heidi Vater ab, deren Abgang nicht ganz freiwillig erfolgte. Der DFB-Pokalfinalist von 2010 will sich weiter ans Mittelfeld der Liga heranpirschen. Die Thüringer, die in der vergangenen Saison auf Rang acht einkamen, starten am Sonntag mit einem Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken.

Bundesliga, 1. Spieltag

Duisburg - Leverkusen So. 14.00
Bad Neuenahr - Essen So. 14.00
Potsdam - Hamburger SV So. 14.00
Herforder SV - FC Bayern So. 14.00
Jena - Saarbrücken So. 14.00
Wolfsburg - Frankfurt So. 14.00

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