Abbas in der Zwickmühle

Neue Runde direkter israelisch-palästinensischer Friedensgespräche beginnt in Washington / Druck aus Israel und USA, Kritik von Hamas am Palästinenser-Chef

  • Karin Leukefeld, Damaskus
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Nur einen Tag vor Beginn der neuen Gespräche zwischen Palästinenserpräsident Abbas und dem israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu haben Palästinenser vier Israelis nahe der illegalen Siedlung Kiryat Arba bei Hebron im besetzten Westjordanland erschossen. Zweifelsohne wird dies die Tagesordnung der Gespräche in Washington beeinflussen.

Standen bisher die Forderungen nach einem umfassenden Siedlungsstopp Israels im Vordergrund, wird es nun voraussichtlich die Frage der Sicherheit Israels sein. Abt al-Bari Atwan von der Zeitung »Al-Quds al-Arabi« bezeichnete die Aktion als »peinlich für Abbas und Netanjahu«. Damit sei klar, dass »nicht die palästinensische Autonomiebehörde, sondern die Hamas in der Westbank das Sagen hat«. Frieden ohne eine Einbeziehung der Hamas werde es nicht geben.

Der palästinensische Botschafter in Beirut, Abdullah Abdullah, sagte gegenüber der Autorin, der Vorfall zeige, dass »alle sich für einen Frieden sofort und mehr anstrengen müssen, damit sich die Lage nicht verschlimmert. Ohne Frieden und bei anhaltender Repression der Besatzungsmacht Israel wird es noch sehr viel mehr solcher Vorfälle geben.«

Als einzige arabische Staaten, die Friedensabkommen mit Israel unterzeichnet haben, werden Jordanien und Ägypten, vertreten durch König Abdullah II....


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