Parteipolitik in Sarrazins Spur

Tabulose Debatte über Integration gefordert / Bundesbank-Vorstand sieht »Schauprozess«

Parteipolitiker haben die von Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin ausgelöste Debatte aufgenommen und fordern nun eine »tabulose« Diskussion über die Probleme bei der Integration ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger. Sarrazin selbst wehrt sich gegen seine Abberufung vom Bundesbank-Amt.

Berlin (dpa/ND). Spitzenpolitiker mehrerer Parteien haben als Folge der Sarrazin-Affäre für eine offene Auseinandersetzung mit Problemen im Zusammenleben mit Migranten plädiert. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach sich dafür aus, die statistisch erhöhte Gewaltbereitschaft strenggläubiger muslimischer Jugendlicher nicht zu tabuisieren: »Das ist ein großes Problem und wir können offen darüber sprechen, ohne dass der Verdacht der Fremdenfeindlichkeit aufkommt«, sagte sie der »Bild am Sonntag«.

Gabriel: Ärger nicht nur in Kneipe besprechen

SPD-Chef Sigmar Gabriel rief seine Partei dazu auf, sich »intensiver und offensiver« der Integration zu widmen. Der Ärger der Menschen dürfe nicht verschwiegen oder nur in den Kneipen besprochen werden. »Es gibt die Hassprediger, die Sarrazin beschreibt«, sagte er. Ausgelöst hatte die Diskussion Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin, dem aufgrund seiner Thesen nun Amtsverlust und Ausschluss aus der SPD dro...


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