Hungerstreik zur Zweihundertjahrfeier

Chiles Regierung verweigert sich nach wie vor einem Dialog mit den Mapuche

Von Nils Brock, Santiago de Chile

Chiles Politiker und ein Großteil der Öffentlichkeit wollen sich die Zweihundertjahrfeier nicht vom Hungerstreik der 34 Mapuche-Untersuchungshäftlinge verderben lassen. Die Ureinwohner Chiles sind ein unbeliebtes Kapitel der offiziellen Geschichtsschreibung.

Pünktlich zum zweihundertjährigen Jubiläum der chilenischen Unabhängigkeit wird vor dem Regierungssitz in Santiago am kommenden Samstag die größte Nationalflagge der Welt gehisst werden. Darüber berichten die Medien aufgeregt schon seit Tagen. »Und diesen enormen Geburtstag werden wir uns auch nicht von einer Handvoll erpresserischer Terroristen vermiesen lassen«, poltert der Abgeordnete Alberto Cademil der rechten Regierungskoalition, wann immer er in ein Mikrofon sprechen darf. »Terroristen«, so bezeichnet der Abgeordnete 34 Mapuche-Indígenas, die in sechs Gefängnissen seit dem 12. Juli einen Hungerstreik organisieren, um für einen fairen Prozess zu kämpfen.

Ihnen wird zur Last gel...


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