Der Hüter des Hindenburgdamms

Täglich rollen mehr als 100 Auto- und Reisezüge von und nach Sylt. 10 Minuten lang fahren sie quasi durchs Meer

  • Julia Mieth, dpa
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Knapp neun oder rund zwölf Kilometer lang ist der Damm, der die Insel Sylt mit dem Festland verbindet – je nach Sichtweise. Rainer Damschen kümmert sich um das Bauwerk im Watt. Nach einem Vierteljahrhundert ist daraus eine enge Bindung geworden.    

Hamburg/Klanxbüll. Es war ein Wettstreit mit den Gezeiten, als das Bauwerk von 1923 bis 1927 mitten durch das Wattenmeer gebaut wurde. Erst mit dem Hindenburgdamm fand Sylt Anschluss an das Festland. Rainer Damschen passt auf, dass er erhalten bleibt. Der Bauingenieur kümmert sich für die Deutsche Bahn seit 1985 um die Instandhaltung norddeutscher Gleisbauten. »Der Hindenburgdamm ist eine der ganz großen Ingenieurleistungen des 20. Jahrhunderts«, schwärmt er.

»Die Insel war lange Zeit etwas aus der Zeit gefallen. Da fuhr zwar eine Fähre, die war aber ziemlich unzuverlässig«, erklärt Damschen zur Bedeutung des Dammes für Sylt. Bei Niedrigwasser, Sturmfluten und Nebel konnte sich die Überfahrt um Tage verzögern.

Zweifelhafter Namensgeber

Der Damm sei der erste der Welt, der im Spülverfahren gebaut worden ist, erklärt der Bezirksleiter. »Die Technik wurde extra dafür entwickelt.« Auf der damals größten Baustelle Europas hätten bis zu 3000...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.