• Kultur
  • Buchmesse Frankfurt am Main

Trauma Diktatur

ARGENTINIEN

  • Uwe Stolzmann
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Dreißigtausend Tote, hunderttausend Folteropfer oder mehr – das ist die Bilanz der jüngsten Diktatur in Argentinien (1976-83). Fast drei Jahrzehnte nach dem Rücktritt der Generäle ist die Vergangenheit noch immer präsent – in den Medien, Gerichtssälen, in der Kultur, im öffentlichen Raum.

Wer durch Buenos Aires flaniert, wird unsanft mit der Geschichte konfrontiert: Auf dem Gehsteig sind hier und da Platten eingelassen, die an ein Opfer der Diktatur erinnern. »Gehwegplatten für die Erinnerung«. Ein Aufsatz in dem Band »Argentinien heute« stellt diese Aktion sowie weitere Arten des Gedenkens vor. So wurden ehemalige Folterzentren der Militärs zu Museen und Orten der Begegnung.

Während der 90er Jahre stand ein anderer Aspekt der Repression im Mittelpunkt der Debatte: der Babydiebstahl. In den Jahren des Terrors seien 500 Kinder verschwunden, berichtet Analía Argento; nur 100 wurden wiedergefunden. Man stelle sich das vor: ein...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.