Hoffen auf neue Umweltbewegung

Energiedemokratie statt Klimagerechtigkeit als Ziel / Kollektiver Regelbruch »Schottern«

  • Felix Werdermann
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Längere Atomlaufzeiten, neue Kohlekraftwerke mit CCS-Technik, Ausbau der Stromleitungen: In der Energiepolitik werden derzeit entscheidende Weichen für die Zukunft gestellt. Aktivisten hoffen daher auf eine neue Protestbewegung, die verschiedene Spektren vereint. Das mögliche gemeinsame Ziel: Mehr Energiedemokratie. Erste Mission: Den Castor stoppen.

Klimaaktivist Tadzio Müller glaubt nicht mehr an eine große Bewegung für Klimagerechtigkeit. Lange Zeit habe er gedacht, das Konzept der Klimagerechtigkeit könne eine Klammer sein, um Umweltbewegte, Entwicklungsorganisationen und Globalisierungskritiker gemeinsam auf die Straße zu bringen. Auf einer Diskussionsveranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung am Mittwochabend in Berlin zieht er allerdings ein nüchternes Fazit: »Alle haben festgestellt: Es gibt eine Mobilisierungsobergrenze. Es kommen nicht so wahnsinnig viele.«

Müller ist in der Klimabewegung nicht irgendwer: Vor zwei Jahren gehörte er zu den Hauptorganisatoren des Klimacamps in Hamburg, im letzten Jahr mobilisierte er als Sprecher des Netzwerks »Climate Justice Action« (Aktion Klimagerechtigkeit) gegen die Klimakonferenz in Kopenhagen.

Nun sucht er nach Möglichkeiten, auch hierzulande noch mehr Menschen für eine andere Energiepolitik zu mobilisieren. »Wir müssen mittelfristig s...


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