Streichkonzert mit Missklängen

Britische Regierung verkündete offiziell Sparprogramm

  • Ian King, London
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Haushaltskürzungen von 83 Milliarden Pfund in den nächsten vier Jahren, im Schnitt muss jedes britische Ministerium mit 19 Prozent weniger auskommen als heute. Bis 2015 soll es eine halbe Million weniger Jobs im öffentlichen Dienst geben und Nullrunden bei den Gehältern. Ab 2020 steigt das Rentenalter auf 66 Jahre. Dann ist der Patient Britannien über dem Berg.

Das zumindest versprechen der konservative Premier David Cameron, sein liberaler Stellvertreter Nick Clegg und vor allem Kassenverwalter George Osborne. Doch sind die drei Halbgötter in Weiß bei einer nötigen Operation an der kranken Volkswirtschaft, oder laufen Mackie Messers Nachfahren in London Amok?

Das Mantra der Rechtskoalition lautet: Die abgewirtschaftete Labour-Regierung hat mit unverantwortlichen Ausgaben das Land in ein Chaos gestürzt. O-Ton Osborne: Die gleichen Fehler wurden gemacht wie in Griechenland, die Finanzmärkte standen bald davor, uns den Geldhahn zuzudrehen. Nun tut eisernes, schnelles Sparen der öffentlichen Hand not. Alle sitzen im gleichen Boot, müssen Opfer bringen, um wieder an Land zu kommen. Anhänger der Streichungen finden sich vor allem unter den Unternehmern.

Die Alternativthese der Labour-Opposition hat jedoch etwas für sich. Jawohl, sie habe Geld ausgegeben – für Schulen und Krankenhäuser, die d...


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