Die Tücke der Parabel
Eine deutsch-deutsche Affäre: Alexander Osangs neuer Roman »Königstorkinder«
Es sind verschiedene Welten: die Projekte-Welt, die Andreas auffängt, ihm Halt gibt und zugleich genügend Spielraum lässt, und die Agentur-Welt, die Ulrike gibt, was sie braucht: etwas Beschäftigung, etwas Glanz, etwas weniger Leere. Sie wohnt in einem schnieken Townhaus im Bötzowviertel im Prenzlauer Berg, Er beschäftigt sich in einem benachbarten Hinterhof mit einem Theaterprojekt über den Mauerfall vor zwanzig Jahren. Und weil das – ohne direkte Mitwirkung von Andreas, aber er gehört halt dazu – recht lautstark geschieht, kommt Ulrike eines schönen Mittags rüber und beschwert sich. In dieser Sekunde begegnen sich Andreas und Ulrike und ein paar Seiten später beginnen sie in Alexander Osangs neuem Roman »Königstorkinder« eine Affäre, eine deutsch-deutsche.
»Königstorkinder« ist Alexander Osangs dritter Roman. Es macht keinen einleuchtenden Sinn, von »Die Nachrichten« (2000) über »Lennon ist tot« (2007) zu »Königstorkinder«...
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