Ernstfall ohne Probe

Handballer starten heute die EM-Qualifikation

  • Lesedauer: 2 Min.

Die EM-Qualifikation startet, die Weltmeisterschaft steht vor der Tür – und Heiner Brand ärgert sich. Wie jedes Jahr im Herbst. Anlass geben dem Bundestrainer die Vereine, die Handball-Bundesliga (HBL) und die zu knapp bemessene Testphase der Nationalmannschaft vor der WM in Schweden (13. bis 30. Januar). »Es ist keine seriöse Vorbereitung möglich. Gerade im Dezember finden noch sehr viele Ligaspiele statt. Das ist natürlich nicht der Idealfall«, sagte Brandt vor dem ersten Qualifikationsspiel für die EM 2012 heute in Göppingen gegen Österreich.

Brand hat unter anderem einen geplanten viertägigen Lehrgang im November streichen müssen, weil die HBL am 24. November ihren 13. Spieltag angesetzt hat. Bereits im Spätsommer war eine Übungsphase wegen Ligaterminen um zwei Tage verkürzt worden. Nach Aussage von DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier fehlen Brand in diesem Jahr »insgesamt 14 Tage Vorbereitung«.

Weil die Zeit drängt, muss Brand nun auch das Spiel gegen Österreich zu Testzwecken nutzen. Allerdings wird die Partie alles andere als ein Trainingsspiel. Immerhin landete Österreich bei der EM im Januar im eigenen Land auf Platz neun – und damit einen Rang vor dem enttäuschenden deutschen Team. »Österreich ist nicht Aserbaidshan«, warnt deshalb Linksaußen Uwe Gensheimer von den Rhein-Neckar Löwen.

Erschwerend kommt hinzu, dass dem Brand-Team das Verletzungspech treu bleibt. Die beiden Hamburger Rückraumspieler Pascal Hens (Muskelfaserriss) und Michael Kraus (Achillessehnenbeschwerden) fallen kurzfristig aus und verließen das Trainingslager in Nürtingen bereits am Montag. »Wir sind es gewohnt, mit Rückschlägen fertig zu werden. Das muss uns auch in der wichtigen Partie gegen Österreich gelingen«, sagt Brand, der Martin Strobel (Lemgo) und Stefan Kneer (Großwallstadt) nachnominierte.

Der Erfolgsdruck in Göppingen ist groß, denn nur die ersten beiden Mannschaften der Gruppe lösen nach sechs Spielen das EM-Ticket für Serbien. Bereits am Sonntag steht in Valmiera gegen Gastgeber Lettland die zweite Partie an. Dritter Gruppengegner ist der stark einzuschätzende Olympiazweite Island. SID

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