Babelsberger Sportfunktionär war MfS-Mann

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Potsdam (dpa). Einen Stasi-Fall hat der Fußball-Drittligist SV Babelsberg 03. Der stellvertretende Vorsitzende und Geschäftsführer Ralf Hechel räumte ein, als Mitarbeiter des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit tätig gewesen zu sein. Zuletzt hatte Hechel den Rang eines Oberfeldwebels. »Die, die es wissen müssen, sind informiert«, sagte Hechel. Er sei aber mit der Vergangenheit nicht hausieren gegangen. »Ich kenne meine Akte nicht. Ich will sie auch nicht kennen.«

Nach Informationen der »Bild«Zeitung soll sich Hechel am 19. Dezember 1987 handschriftlich als Inoffizieller Mitarbeiter mit Decknamen »Ernst Krause« verpflichtet haben. Zum 1. Dezember 1988 sei er von der Stasi-Bezirksverwaltung Potsdam als hauptamtlicher operativer Mitarbeiter eingestellt worden. Wie die »Bild«-Zeitung unter Berufung auf Akten aus der Birthler-Behörde berichtet, sei Hechel von Vorgesetzten für »hohe Einsatzbereitschaft« bei Aktionen wie »Symbol 89« bei den Kommunalwahlen im Mai 1989 gelobt worden.

Präsident des Fußballvereins ist der SPD-Politiker Rainer Speer, der kürzlich als Innenminister zurückgetreten war. Wegen des Verdachts der Vetternwirtschaft hatte es im SV Babelsberg um den Präsidenten Wirbel gegeben. Ein Untersuchungsausschuss des Landtages soll nun die Vorwürfe klären.

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