UN-Plan für besseren Artenschutz
Greenpeace: Einhaltung bleibt offene Frage
Nagoya/Berlin (AFP/ND). Weltweit haben Umweltschützer die Einigung der UN-Artenschutzkonferenz auf ein 20-Punkte-Programm zur Sicherung der Biodiversität begrüßt. Naturschutzorganisationen nannten das Abkommen am Samstag eine »starke Botschaft« und einen »ambitionierten Rettungsplan« für die biologische Vielfalt.
Am Freitagabend hatten sich 193 Staaten im japanischen Nagoya nach schwierigen Verhandlungen auf ein umfassendes Paket zum Erhalt der Artenvielfalt geeinigt. Das Abkommen nennt als Ziel, »wirkungsvolle und dringende« Maßnahmen zu ergreifen, um bis 2020 den weiteren Verlust der Artenvielfalt zu verhindern und den Erhalt der Ökosysteme sicherzustellen.
Der deutsche Naturschutzbund (NABU) sprach von einem »ambitionierten Rettungsplan für die biologische Vielfalt«. NABU-Präsident Olaf Tschimpke lobte Bundesregierung und EU-Kommission, die sich bis zuletzt für das Abkommen eingesetzt hätten. Die Umweltorganisation BUND hob die geplante Beseitigung von umweltschädlichen Subventionen hervor. »Damit wird der Naturzerstörung mit Hilfe von Steuergeldern endlich ein Ende gesetzt«, so BUND-Chef Hubert Weiger. Kritischere Töne kamen dagegen von Greenpeace. So sei es »beschämend«, dass die in der Vergangenheit gesetzten Artenschutz-Ziele nicht eingehalten worden seien.
Einige der Ziele von Nagoya
Ziel 1: Bis spätestens 2020 kennen alle Menschen den Wert der Biodiversität und wissen, wie sie erhalten und nachhaltig genutzt werden kann
Ziel 4: Bis 2020 haben Regierungen, Industrie und Interessensgruppen auf allen Ebenen Schritte unternommen, um Produktion und Konsum nachhaltig zu gestalten
Ziel 5: Bis 2020 wird die Rate des Verlusts aller natürlichen Lebensräume mindestens halbiert. Zerstörung und Fragmentierung werden deutlich verringert
Ziel 6: Bis 2020 werden alle Bestände von Fischen, Wirbellosen und Wasserpflanzen nachhaltig bewirtschaftet. Die Fischerei soll keinen nennenswerten schädlichen Einfluss mehr auf gefährdete Arten haben
Ziel 7: Bis 2020 werden alle Agrarflächen, Aquakulturen und Wälder nachhaltig bewirtschaftet
Ziel 8: Bis 2020 wird die Verschmutzung durch zu viele Nährstoffe (etwa durch Stickstoffdünger) auf ein für Ökosysteme und Artenvielfalt unschädliches Maß gebracht
Ziel 16: Bis 2016 ist das Nagoya-Protokoll für die faire und gerechte Aufteilung von wirtschaftlichen Gewinnen aus genetischen Ressourcen in Kraft – auch im nationalen Recht ND
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