UN-Plan für besseren Artenschutz

Greenpeace: Einhaltung bleibt offene Frage

  • Lesedauer: 2 Min.

Nagoya/Berlin (AFP/ND). Weltweit haben Umweltschützer die Einigung der UN-Artenschutzkonferenz auf ein 20-Punkte-Programm zur Sicherung der Biodiversität begrüßt. Naturschutzorganisationen nannten das Abkommen am Samstag eine »starke Botschaft« und einen »ambitionierten Rettungsplan« für die biologische Vielfalt.

Am Freitagabend hatten sich 193 Staaten im japanischen Nagoya nach schwierigen Verhandlungen auf ein umfassendes Paket zum Erhalt der Artenvielfalt geeinigt. Das Abkommen nennt als Ziel, »wirkungsvolle und dringende« Maßnahmen zu ergreifen, um bis 2020 den weiteren Verlust der Artenvielfalt zu verhindern und den Erhalt der Ökosysteme sicherzustellen.

Der deutsche Naturschutzbund (NABU) sprach von einem »ambitionierten Rettungsplan für die biologische Vielfalt«. NABU-Präsident Olaf Tschimpke lobte Bundesregierung und EU-Kommission, die sich bis zuletzt für das Abkommen eingesetzt hätten. Die Umweltorganisation BUND hob die geplante Beseitigung von umweltschädlichen Subventionen hervor. »Damit wird der Naturzerstörung mit Hilfe von Steuergeldern endlich ein Ende gesetzt«, so BUND-Chef Hubert Weiger. Kritischere Töne kamen dagegen von Greenpeace. So sei es »beschämend«, dass die in der Vergangenheit gesetzten Artenschutz-Ziele nicht eingehalten worden seien.

Einige der Ziele von Nagoya

Ziel 1: Bis spätestens 2020 kennen alle Menschen den Wert der Biodiversität und wissen, wie sie erhalten und nachhaltig genutzt werden kann

Ziel 4: Bis 2020 haben Regierungen, Industrie und Interessensgruppen auf allen Ebenen Schritte unternommen, um Produktion und Konsum nachhaltig zu gestalten

Ziel 5: Bis 2020 wird die Rate des Verlusts aller natürlichen Lebensräume mindestens halbiert. Zerstörung und Fragmentierung werden deutlich verringert

Ziel 6: Bis 2020 werden alle Bestände von Fischen, Wirbellosen und Wasserpflanzen nachhaltig bewirtschaftet. Die Fischerei soll keinen nennenswerten schädlichen Einfluss mehr auf gefährdete Arten haben

Ziel 7: Bis 2020 werden alle Agrarflächen, Aquakulturen und Wälder nachhaltig bewirtschaftet

Ziel 8: Bis 2020 wird die Verschmutzung durch zu viele Nährstoffe (etwa durch Stickstoffdünger) auf ein für Ökosysteme und Artenvielfalt unschädliches Maß gebracht

Ziel 16: Bis 2016 ist das Nagoya-Protokoll für die faire und gerechte Aufteilung von wirtschaftlichen Gewinnen aus genetischen Ressourcen in Kraft – auch im nationalen Recht ND

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal