Schummelei beim Strompreis

Anbieter nutzen Ökoumlage für Gewinnsteigerung

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (dpa/ND). Seit Wochen nutzen Stromanbieter die auf 3,5 Cent pro Kilowattstunde steigende Ökostromumlage als Argument für massive Preiserhöhungen ihrer Produkte zum Jahresbeginn 2011. Verbraucherschützer raten daher zu Preisvergleichen und Nachfragen, welche Posten im einzelnen für die Erhöhungen verantwortlich sind. Fast alle Anbieter werden im Schnitt die Preise um 7,3 Prozent erhöhen, teilweise sogar um bis zu 15 Prozent. Dabei sorgt mehr Ökostrom für sinkende Strombeschaffungskosten.

Mindestens 21 Energieversorger erhöhen ihre Strompreise deutlich mehr als mit dem Anstieg der EEG-Umlage zu erklären wäre. Diese war vor zehn Jahren im Erneuerbaren-Energie-Gesetz (EEG) festgelegt worden und soll durch die Zahlung von Preisen deutlich über den Marktpreisen den Ökoenergieausbau fördern.

In der Ökoenergiebranche wird befürchtet, dass durch einen stark steigende Strompreis die Akzeptanz für die Ökowende bei den Bürgern verloren geht. Dass es bei den anstehenden Preiserhöhungen in der Strombranche auch anders geht, zeigt ausgerechnet der oft für zu intransparente Preise gescholtene Energiekonzern RWE. Beim Strompreis wollen die Essener dem Kunden entgegenkommen und die steigende Ökostromumlage nur etwa zur Hälfte weitergeben – die Erhöhung könne wegen geringerer Beschaffungskosten abgemildert werden.

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