Heilige und Hure

Jutta Kausch als verzweifelte Schauspielerin

  • Uta Herrmann
  • Lesedauer: 2 Min.

Santa Cecilia – die heilige Cecilia – ist die Schutzpatronin der kubanischen Hauptstadt Havanna. In ihrer Grabesstätte auf dem Meeresgrund findet sie keine Ruhe und erzählt den Besuchern von der »bedeutendsten und prächtigsten Stadt des karibischen Raumes«, die scheinbar in Vergessenheit geraten ist, ebenso wie deren damalige heimliche Kaiserin, die Heilige und Hure Cecilia.

Die Schauspielerin Jutta Kausch ist diese Cecilia. Mit ihrem brillanten Solospiel unterhält sie über eine Stunde ihre Zuschauer. Die tauchen in die Geschichte der Stadt, riechen und schmecken das Havanna der Heiligen. Oder sind es nur verklärte Erinnerungen, wenn sie vom Kürbispudding oder Tamarindensaft schwärmt? Die Hitze der Stadt ist spürbar, die die erotischen Fantasien der Toten beflügelt.

Santa Cecilia ist ein Teil der Trilogie »Drei Theaterstücke für eine verzweifelte Schauspielerin« von Abilio Estévez, Jahrgang 1954. Er zählt zu den prominentesten kubanischen Autoren der Gegenwart. 1994 wurde Cecilia in Havanna uraufgeführt. Die deutsche Erstaufführung war im April 1995 unter der Regie von Eddy Socorro im Theater an der Parkaue zu erleben. Der 1950 auf Kuba geborene Theaterregisseur hat auch diese Inszenierung mit Jutta Kausch geleitet. Schon von 1972 bis 1976 arbeitete er an Theatern in Leipzig und Berlin. Seit Anfang der 90er Jahre ist er auch in Deutschland aktiv.

In Jutta Kausch hat er nicht nur eine Schauspielerin gefunden, sondern auch eine Freundin der Insel. Für die Vorsitzende der Freundschaftsgesellschaft Berlin-Kuba e.V. (FBK) ist dies eine besondere Art der Solidarität. Einnahmen kommen auch dem Aufbau eines Botanischen Gartens in Pinar del Rio zugute.

25.11., 19.30 Uhr, RuDi-Theaterwerkstatt, Modersohnstr. 55

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