Zustände im neuen Rom

Schläger leitet Sicherheitsabteilung / In Stadtverwaltung zählen vor allem gute Beziehungen

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Im alten Rom nannte man es »Nepotismus«, wenn die Herrschenden die eigene Familie aus der Staatskasse begünstigt und Verwandten auf wichtige Posten gehievt haben. Im »neuen Rom« steht man hinter den alten (Un-)Sitten in Nichts zurück. Unter Bürgermeister Gianni Alemanno sollen Tausende Freunde und Verwandte Stellen in der Stadtverwaltung erhalten haben.

Im Augenblick ist die Staatsanwaltschaft damit beschäftigt, Tausende von Einstellungsverträgen und Curricula der letzten zwei Jahre nach bekannten Namen durchzuforsten. Und man wird fündig. Man hat mit den 854 Personen begonnen, die in jenem Zeitraum – also nachdem der ehemalige faschistische Schläger Gianni Alemanno Bürgermeister der ewigen Stadt geworden war – trotz knapper Kassen bei den Nahverkehrsbetrieben eingestellt wurden. Sofort ist man auf die Ehefrau eines Stadtverordneten und die Lebensgefährtin eines Abgeordneten der Berlusconipartei gestoßen, dann auf den Sohn d...


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