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Schmitt verpasst Qualifikation

Favoriten auf Gesamtsieg nehmen in Innsbruck starke Gegner in Kauf

  • Thomas Bachmann und
  • Lesedauer: 2 Min.

Marco Mader, SID

Die Favoriten Thomas Morgenstern und Simon Ammann pokern weiter, Martin Schmitt hat sich dagegen schon in der Qualifikation zum Bergisel-Springen verzockt. Der Vizeweltmeister verpasste die dritte Station der Vierschanzentournee nach einem völlig verunglückten Sprung als abgeschlagener Letzter. »Ich musste den Sprung abbrechen, um einen Sturz zu vermeiden«, sagte Schmitt nach seinem Hüpfer auf 96 m. »Das Skispringen bewegt sich oft auf des Messers Schneide. Man riskiert viel, und manchmal verliert man eben alles.«

Bundestrainer Werner Schuster bezeichnete das Scheitern seines Vorfliegers salopp als Wermutstropfen. »So ein einseitiger Sprung, bei dem kaum Luft unter den Ski kommt, passiert ihm öfter. Aber er hat schon viel überstanden, das wird er auch schaffen.«

Die anderen sechs Springer des deutschen Teams bereiteten Schuster dafür umso mehr Freude. Beim Qualifikationssieg des Norwegers Tom Hilde (129 m) sprang Severin Freund mit 127,5 m auf Platz neun. Richard Freitag (125,5) und Pascal Bodmer (127) folgten auf den Plätzen zehn und elf. »Sie haben Spaß und merken, dass sie mithalten können. Wir werden diese Dynamik nicht bremsen, sondern fördern«, sagte Schuster. Michael Neumayer, Stephan Hocke und Michael Uhrmann sind heute beim Bergisel-Springen ebenfalls dabei.

Im Duell um den Gesamtsieg ließen sich Spitzenreiter Morgenstern und Verfolger Ammann nicht in die Karten schauen. Beide ließen fast schon erwartungsgemäß die Qualifikation aus und nahmen dafür starke Gegner im ersten Durchgang in Kauf. Ammann muss gegen Hilde ran, Morgenstern gegen dessen Landsmann Björn Einar Romøren.

»Ich hoffe, dass ich als Verfolger jetzt in der besseren Position bin. Auf das Gerede um das Duell werde ich aber nicht einsteigen«, sagte Ammann. Der viermalige Olympiasieger sprang in Innsbruck bereits zweimal auf das Podest, Morgenstern, der ausgerechnet mit der ersten Heimschanze der Tournee ein wenig auf Kriegsfuß steht, erst einmal. Im vergangenen Jahr war Morgenstern in Tirol sogar nur 14. geworden.

Nach dem Bergisel-Springen folgt am Dienstag der Ruhetag. Am Mittwoch wird die Tournee in Bischofshofen mit der Qualifikation für das letzte Springen fortgesetzt.

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