Heiler, heillos in Not

Oliver Bukowski am DT

  • Gunnar Decker
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Kürzlich fiel mir die Spielzeitbeilage des Maxim Gorki Theaters in die Hände – aus dem Jahre 1986. Da findet sich zwischen der großangekündigten Premiere von Claus Hammels »Die Preußen kommen« und »Sinulja« von Alexander Gelman (»Unser Beitrag zum XI. Parteitag der SED«) auch ein kurzes Gespräch mit Jörg Gudzuhn zum Probenbeginn von »Monolog für zwei«, den der in der DDR lebende Exilchilene Victor Contreras speziell für ihn geschrieben hatte. Antwort auf Frage, ob ihm das schmeichle: gewiss, jedem Schauspieler würde das so gehen. »Aber, ich weiß nicht so genau, ob es auch stimmt.«

Jörg Gudzuhn: ein Freund unbequemer Wahrheiten, ein ewiger Tüftler, der Regisseure und Mitspieler mit seinem Hang zum Perfektionismus strapaziert, einer der weiß, es gibt unzählige Möglichkeiten, einen Satz zu sprechen. Das Spiel muss man sich erarbeiten. Von Heiner Müllers Wendezeitinszenierung »Hamlet/Hamletmaschine« mit Ulrich Mühe bis zu Thomas Brus...


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