Krise, Krug, Krieg

Geld für Geltung: Bund sponsert Kleist-Jahr

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Zum Kleist-Jahr fördert die Kulturstiftung des Bundes eine Reihe von Aufführungen und Ausstellungen über Leben und Werk des Dramatikers mit 2,13 Millionen Euro. Dazu gehören Theaterproduktionen, Ausstellungen und Diskussionsrunden, wie Stiftungs-Direktorin Hortensia Völckers am Freitag in Berlin ankündigte.

Am 21. November jährt sich der Todestag von Heinrich von Kleist (1777-1811) zum 200. Mal. Zu den wichtigsten Projekten zählt eine Doppelausstellung in Berlin und der Kleist-Stadt Frankfurt (Oder), die unter dem Titel »Krise und Experiment« Einblick in Werk und Persönlichkeit des Autors von Stücken wie »Der zerbrochne Krug« oder »Penthesilea« geben soll. Die Ausstellung wird am 20. Mai im Berliner Ephraim-Palais und zwei Tage später im Kleist-Museum in Frankfurt (Oder) eröffnet. Dabei soll Kleist als »Krisenspezialist« dargestellt werden, der von den Umbrüchen Europas auf der Schwelle des 18. zum 19. Jahrhunderts geprägt worden sei.

Das Maxim Gorki Theater in Berlin plant für November ein Kleist-Festival mit der Aufführung aller Theaterstücke des Dramatikers. Dazu sollen Künstler und Wissenschaftler über die Aktualität Kleists sprechen. Auch die Gruppe »Rimini Protokoll« für dokumentarisches Theater plant eine Produktion rund um die Auseinandersetzung Kleists mit militärischen Konflikten. Dabei sollen Experten für digitale Kriegstrategien mit den Theatermachern Szenarien künftiger Kriegsführung darstellen. Auf dem Programm des Kleist-Jahres steht auch eine Hörspiel-Installation am Berliner Wannsee, wo Kleist und seine Lebensgefährtin Henriette Vogel 1811 in den Freitod gingen. Sie sollen am Ufer entlang gesprungen sein, wie kleine Kinder sich neckend und jagend; es sei, so ein Tagelöhner der nah gelegenen Gaststätte, ein schäkerndes Paar gewesen. Und Kaffe und Rum hatten sie in dem Wirtshaus bestellt, es sich ans Ufer bringen lassen. So seltsam euphorisch ... dpa/ND

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