Anmut aus Porzellan

Das Sorbische Museum Bautzen zeigt Hugo Spielers einzigartige Trachtenfiguren

  • Sebastian Hennig, Bautzen
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Innerhalb der Ausstellungswelle zum Jubiläum der europäischen Nacherfindung des Hartporzellans im zurückliegenden Jahr waren es immer wieder die kleineren Ausstellungen an abgelegenen Orten, die noch überraschende neue Einblicke in dieses gut erforschte Thema boten. Das Sorbische Museum Bautzen lässt jetzt am Beispiel eines Porzellanfiguren-Zyklus zugleich die eigene Entstehungsgeschichte zu Tage treten.

Hugo Spieler (1854-1922) war ein echtes Naturtalent, das sich trotz ungünstiger Umstände seinen Weg zu bahnen wusste. Während seiner Lehre als Holzschnitzer in einer Berliner Möbelfabrik erlernte er abends und am Sonntag in Kursen des Kunstgewerbemuseums das Modellieren. Später arbeitete er eine Weile als Stuckateur, um schließlich in München Bildhauerei zu studieren, wobei er sehr zeitig schon erste Preise der Akademie errang. Gleich nach dem Studium erhielt Spieler ein Lehramt an der Königlichen Kunstgewerbeschule in Dresden, wo er bald zum Professor berufen wurde. Sein Hauptwerk war die Monumentalfigur der Siegesgöttin am Victoriahaus in Dresdens Prager Straße. Der Krieg hat Straße, Haus und Figur zerstört. Der »Müllerbrunnen« in Dresden Plauen dagegen, an dem Spieler mitarbeitete, ist noch erhalten, auch das Kriegerdenkmal in seiner Heimatstadt Bad Wilsnack.

Spielers Einfühlungsvermögen in die Anmut und Bewegli...


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