Empörung über robusten Polizeieinsatz bei Linken

  • Lesedauer: 1 Min.
Dresden (dpa) - Der robuste Polizeieinsatz in der Dresdner Zentrale der sächsischen Linkspartei am vergangenen Samstag sorgt weiter für Empörung. Am Rande der Neonazi-Aufmärsche hatte ein Sondereinsatzkommando in dem Gebäude Räume durchsucht, um an vermeintliche Organisatoren gewalttätiger Proteste heranzukommen. Die Europaabgeordnete der Linken, Cornelia Ernst, nannte den Einsatz am Montag einen Skandal. »Am schlimmsten war der würdelose Umgang mit dort Festgenommenen. Türen wurden eingetreten oder eingeschlagen, in allen Räumen entstand Sachschaden.«
In dem Gebäude hatten auch das Bündnis »Dresden-Nazifrei«, der linke Jugendverein Roter Baum und ein Rechtsanwalt ihren Sitz.

»Die Durchsuchung einer Anwaltskanzlei ohne richterliche Anordnung ist ein unglaublicher Vorgang«, erklärte am Montag der Dresdner Anwaltsverein. Die mündliche richterliche Anordnung zur Durchsuchung habe sich nur auf die Räumlichkeiten des Vereins Roter Baum bezogen. »Ein irgendwie gearteter Tatverdacht gegen den Kollegen bestand zu keinem Zeitpunkt.« Dennoch sei das Sondereinsatzkommando mit Gewalt in die Kanzlei eingedrungen und habe diese durchsucht. Die Dresdner Staatsanwaltschaft bestätigte am Montag Ermittlungen wegen schwerer Körperverletzung und weiterer Gewalttaten. Gegen wie viele Menschen sich die Vorwürfe richten, blieb unklar. Man habe dort viele Personen angetroffen, hieß es lediglich.
Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal