NPD-Mann: Eigenen Briefkasten gesprengt?

Staatsanwaltschaft Bochum erhebt Anklage wegen »Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion«

Hat der Wattenscheider NPD-Kader Andre Zimmer einen gegen ihn gerichteten Sprengstoffanschlag inszeniert? Davon geht die Staatsanwaltschaft Bochum aus – und erhob nun Anklage gegen den Neonazi. Für das vermeintliche Attentat waren Antifaschisten verantwortlich gemacht worden, Racheaufrufe kursierten, die Behörden ermittelten gegen Nazigegner.

Als in der Nacht zum 4. März 2010 ein Sprengsatz im Briefkasten des damals 18-jährigen NPD-Aktivisten Andre Zimmer explodierte, da blieb die Wirkung in der braunen Szene nicht aus. In den einschlägigen Internetforen wurde unverhohlen zur Rache für den »feigen Anschlag« aufgerufen: »Wir können auch kleine oder gar große Bomben bauen, Autos anbrennen, oder mal ein Antifa-Schwein ins Krankenhaus oder mit viel Geschick auf den Friedhof schicken.« Andere riefen: »Auge um Auge, Zahn um Zahn«. Ein Faschist erinnerte an ganz alte Weisheiten: »Nach Adolf Hitler kann man Terror nur mit Terror bekämpfen.«

Die Briefkastenanlage und die Haustür des Mehrfamilienhauses, in dem Zimmer wohnte, wurden laut Polizei »stark beschädigt«. Entstanden sei ein Sachschaden von rund 5000 Euro; später war noch von 1500 Euro die Rede. Offensiv versuchten die Partei-Nazis, den angeblichen Anschlag »linkskriminellen Politchaoten« in die Schuhe zu schieben. Die »links...


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