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Ohne Auto durch die Stadt

Senat legt neue Verkehrsbroschüre vor / Immer mehr Wege werden mit Rad oder zu Fuß bewältigt

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

Nach so einer Zusammenfassung lecken sich andere Metropolen die Finger. Denn die neue Broschüre »Mobilität der Stadt – Berliner Verkehr in Zahlen 2010« ist europaweit einmalig. Auf 107 Seiten hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zum fünften Mal alle relevanten Fakten für die Entwicklung des Verkehrs in Berlin zusammengefasst. Und diese dazu mit Grafiken und Statistiken thematisch aufbereitet.

Der Senat sieht sich in den Trends, die sich aus dem Datenmaterial ergeben, auch politisch bestätigt. »Die Statistiken zeigen, dass die Entwicklungsrichtungen und unsere verkehrspolitischen Ziele übereinstimmen«, sagte Verkehrsstaatssekretärin Maria Krautzberger bei der Präsentation. So werde das Ziel, Mobilität für alle Berliner sicherzustellen, genauso erreicht wie die Umweltverträglichkeit zu verbessern und die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

Die großen Trends der vergangenen Jahre halten indes an: Immer mehr Berliner legten im Jahr 2008 Wege zu Fuß (29 Prozent) oder mit dem Fahrrad (13 Prozent) zurück. Auch die Fortbewegung im Öffentlichen Nahverkehr (26 Prozent) stieg im Vergleich zum Jahr 1998 leicht an. Selbst in der S-Bahnkrise sank allen Unkenrufen zum Trotz die Zahl der Fahrgäste im Öffentlichen Nahverkehr nicht. Der Anteil des Motorisierten Individualverkehrs (32 Prozent) dagegen sinkt seit Jahren.

Im Vergleich zu anderen Städten wie Hamburg und München besitzen die Berliner auch weniger Kraftfahrzeuge. Das hat natürlich mit der schlechten Einkommenssituation zu tun, aber eben auch mit den vorhandenen Möglichkeiten, sich in Berlin ohne Auto fortzubewegen. Um dies weiter zu forcieren, will der Senat demnächst ein Pilotprojekt für Leihfahrräder testen, deren Ausleihe mit der Benutzung des Öffentlichen Nahverkehrs kombiniert werden kann.

Derartige Möglichkeiten sind im Übrigen auch die schnellste und umweltverträglichste Methode, sich in der Stadt fortzubewegen. Denn entgegen der Wahrnehmung ist man mit der S- und U-Bahn, was die Kilometer in einer Stunde angeht, deutlich schneller unterwegs als mit dem Auto. Gerne dürften die Berliner auch die Botschaft vernehmen, dass bezüglich der Sicherheit im Verkehr auch eine positive Entwicklung zu verzeichnen ist: »Wir sind die Nummer 1 unter den Ländern«, erklärte Krautzberger. Bundesweit also Spitze.

www.stadtentwicklung.berlin.de

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