Klage gegen Gagfah?

Firma soll gegen Sozialcharta verstoßen haben

  • Lesedauer: 1 Min.

Dresden (dpa/ND). Dem Immobilienkonzern Gagfah steht möglicherweise eine lange juristische Auseinandersetzung mit der Stadt Dresden bevor. Am späten Donnerstagnachmittag sollte der Stadtrat darüber entscheiden, ob er das Unternehmen wegen Missachtung von Verträgen auf bis zu 1,06 Milliarden Euro verklagt. Bis zuletzt galt eine Mehrheit für die Klage als sicher.

Nach Angaben der Stadtverwaltung soll die Gagfah gegen die Sozialcharta verstoßen haben, die 2006 beim Verkauf des kommunalen Wohnungsunternehmens Woba ausgehandelt worden war.

Das beschuldigte Unternehmen weist die Vorwürfe zurück und spricht von unterschiedlichen Auffassungen über den Vertragstext. Dresden hatte 2006 rund 48 000 Wohnungen an den Immobilienkonzern verkauft und mit dem Erlös Schulden abgebaut. Die Stadträte könnten sich bei ihrer Sitzung hinter verschlossenen Türen auch noch gegen eine schnelle Klage und für weitere Verhandlungen mit der Gagfah aussprechen. Angesichts der drohenden juristischen Auseinandersetzung war der Aktienkurs des Unternehmens zuletzt abgestürzt. Vorstandschef William Brennan sieht sich zudem dem Vorwurf des Insiderhandels ausgesetzt. Er hatte Anfang Februar Gagfah-Aktien im Wert von 4,7 Millionen Euro verkauft. Einige Wochen später wurde dann bekannt, dass Dresden die Milliardenklage erwägt, was den Kurs abstürzen ließ.

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