nd-aktuell.de / 02.04.2011 / Politik / Seite 4

Schmähpreis für Daimler

Jeder, der bei Daimler in Stuttgart Autos montieren will, muss mit seiner Bewerbung auch sein Blut abgeben. Ursprünglich mussten auch alle Bewerber für einen Schreibtischjob den Betriebsarzt aufsuchen. Wegen heftiger Kritik ist das vorerst vorbei. Die Landesdatenschutzbehörde stellte fest, dass die Bluttests in keinerlei Zusammenhang zur späteren Tätigkeit standen und damit unzulässig waren. Daimler ist nicht allein: Flächendeckende Bluttests finden in vielen Konzernen statt, etwa bei BASF oder zahlreichen ARD-Anstalten. Sie wollen informiert sein über Gesundheitszustand, Drogenkonsum, Schwangerschaften ihrer Bewerber, grundsätzlich auch über Erbkrankheiten, aber das ist seit 2009 verboten. Mit der Zulässigkeit von Gesundheitstests beschäftigt sich derzeit der Bundestag. Nach dem Bundesdatenschutzgesetz sollen sie möglich sein, wenn der Arbeitgeber die Notwendigkeit plausibel darlegen kann. (ND)