Selbst an schwachen Tagen zu gut

Bambergs Basketballer gewinnen das stimmungsvolle Pokalfinale gegen Braunschweig 69:66

  • Lars Reinefeld, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Der erste Schritt zum erneuten Double ist gemacht, nun wollen die Brose Baskets Bamberg ihre Gegner in der Liga weiter das Fürchten lehren. Mit dem 69:66-Pokalsieg gegen die Phantoms Braunschweig erfüllten die Franken Teil eins ihrer Mission. Die Tatsache, dass sie beim Vierer-Turnier am Wochenende nicht einmal in Bestform agierten, lässt bei den Kontrahenten die Alarmglocken schrillen. Zumal sich der deutsche Meister nach dem dritten Titel in Serie schon einmal von einer Teillast befreit sieht. »Das nimmt uns ein wenig den Druck, der von allen Seiten auf uns aufgebaut wird«, sagte Manager Wolfgang Heyder.

Der Mann hinter der Bamberger Erfolgsstory war am Sonntag restlos zufrieden. Im frisch gedruckten Pokalsieger-Shirt stand Heyder gelassen im Hinterhof der Arena und lauschte den vom Vorplatz der Halle herüberwehenden Jubelgesängen der Baskets-Fans. »Das war ein tolles Wochenende und Werbung für den deutschen Basketball«, meinte Heyder.

Mit dem Schachzug, sich um die Austragung des Finalwochenendes zu bewerben, sicherte Heyder seinem Team nicht nur den sowohl beim knappen Halbfinalerfolg gegen die Artland Dragons Quakenbrück (101:93 nach Verlängerung) als auch beim Zittersieg im Finale gegen die Braunschweiger mit entscheidenden Heimvorteil. »Auch finanziell ist ein klein wenig übrig geblieben«, meinte er.

Glückliche Gesichter gab es auch bei den Liga-Verantwortlichen. Mit ihrer vor zwei Jahren getroffenen Entscheidung, das »Top Four« wieder in jenen Städten stattfinden zu lassen, in denen auch Bundesliga-Basketball zu Hause ist, lagen sie goldrichtig. Nach tristen Veranstaltungen in Hamburg zeigte die Stimmungskurve bereits im vergangenen Jahr in Frankfurt nach oben. Bei den nach dem orangenen Leder verrückten Bambergern war das Turnier nun endgültig in den richtigen Händen. »Die Stimmung war toll, die Spiele spannend, was wollen wir mehr«, sagte Ligaverbands-Präsident Thomas Braumann.

Für die Veranstaltung im kommenden Jahr haben sich die ersten Bundesligisten als Ausrichter bereits in Stellung gebracht, Braumann rechnet mit mindestens drei Bewerbungen – das in der Vergangenheit eher lästige »Top Four« hat sich zu einem Premiumprodukt entwickelt. Die Brose Baskets Bamberg dürfen sich laut Reglement jetzt erst einmal drei Jahre lang nicht bewerben, doch auch ohne das frenetische Publikum im Rücken dürften sie zum Dauergast der Pokalendrunde werden.

Kaum ein Team in der Geschichte des deutschen Basketballs war so ausgeglichen besetzt wie das der Bamberger. Der jüngste Siegeszug hat sie zudem mit einem unbändigen Selbstvertrauen ausgestattet. »Wir hatten nie das Gefühl, dass wir das Spiel verlieren können«, sagte Spielmacher Anton Gavel – wohl gemerkt nach einem Endspiel, das die Bamberger gegen starke Braunschweiger gerade einmal mit drei Punkten Unterschied gewonnen hatten.

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