Die Kampfrichter lösten sich ab, und mein Arm schmerzte

Vor 50 Jahren wurde Helmut Wiech der erste »Stärkste Mann« – die populäre DDR-Tradition der Kraftsportler lebt heute wieder

Bei den 5. Deutschen Fitness-Vierkampf-Meisterschaften in Riesa waren neue Rekorde und viele »Stärkste« von einst zu sehen. Unter ihnen mit HELMUT WIECH (Foto: Weidt) der erste »Stärkste Mann der Armee« von 1961. KLAUS WEIDT sprach für ND mit ihm über die Geschichte und Gegenwart der volkssportlichen Kraftübungen. Der einstige Schmied und heute 70-jährige Rentner hatte 1961 in Dessau ein 7,5 kg schweres Rundgewicht 10 052 mal zur Hochstrecke gebracht!

ND: Erinnern Sie sich noch an diesen 22. August vor 50 Jahren?
Wiech: Als wäre es gestern. In den Wochen dieses Fernwettkampfes hatten wir uns gegenseitig anstecken lassen von den vielen Rundgewichtsrekorden anderer Teilnehmer. Schließlich stellte ich mich, versorgt von Köchen, am letzten Wettkampftag auf unseren Dessauer Sportplatz und nahm mir die Zahl 10 000 vor. Der Kommandeur der damaligen Offiziersschule empfahl mir, etwas mehr zu machen. Bei 30 Grad im Schatten warf ich das Rundgewicht dann bei 10 052 endgültig weg. Es waren wohl siebeneinhalb Stunden vergangen. Die Kampfrichter hatten sich abgelöst, und mein rechter Arm schmerzte ganz schön.

Und was war der Preis?
Einen Siegerkranz für den »Stärksten Mann« und eine Reise nach Moskau.

Dieser erste Krafttest wurde aber so nicht weitergeführt?
Nein, mit diesem Run...



Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.