Die andere Luise Rinser

Zerstörter Mythos

  • Lesedauer: 1 Min.

Luise Rinser galt als Vorzeige-Deutsche und Kämpferin gegen die Nazis. Eine neue Biografie aber zeichnet ein anderes Bild: Sie soll alles andere als eine Widerstandskämpferin gewesen sein – und mehr als nur eine Mitläuferin.

Ihr enger Freund José Sánchez de Murillo hat gegraben und die Biografie der Erfolgs-Autorin, deren Geburtstag sich am 30. April zum 100. Mal jährt, geschrieben: »Luise Rinser – Ein Leben in Widersprüchen.«

Luise Rinser, fand er heraus, war nicht die Frau, für die viele sie gehalten haben und die sie selbst wohl gerne gewesen wäre. »Faktisch gesehen hat sie gelogen – uns alle angelogen«, sagt Sánchez de Murillo gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Beispielsweise habe sie ihren jüdischen Schulleiter denunziert, um ihre Karriere als Lehrerin voranzutreiben. Damit bringt er den Mythos Rinser gehörig ins wanken.

De Murillo zweifelt nicht daran, dass sie sich in der BRD in eine Demokratin verwandelte – doch eine Widerstandskämpferin war sie wohl vorher nicht. dpa/ND

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