Die weltliche Jugendfeier bleibt der Regelfall

In Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt feiern 4500 Jugendliche Konfirmation – und 25 000 Jugendweihe

  • Lesedauer: 2 Min.
In den nächsten Wochen nimmt die evangelische Kirche ihre Konfirmationen vor. Trotz zunehmender Beliebtheit des Glaubensrituals zieht allerdings weiterhin eine große Mehrheit die Jugendweihe vor.

Schwerin/Magdeburg (dpa/ND). Bei Jugendlichen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wird die Konfirmation beliebter, so die Landesjugendpfarrerin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Dorothee Land: »Erstaunlicherweise ist die Zahl der Konfirmationen trotz Abwanderung und zurückgehender Geburtenzahlen stabil bis steigend.« Die Zuwächse seien jedoch kein Anlass zur Euphorie. In der ersten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts sei die Zahl noch zurückgegangen.

Zwischen dem Palmsonntag am 17. April, und dem Pfingstsonntag am 12. Juni werden in diesem Jahr 4500 Jugendliche in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland konfirmiert. Einige von ihnen werden dabei auch getauft.

Die Landesjugendpfarrerin erklärt sich das gewachsene Interesse an der Konfirmation auch mit dem Angebot der Kirchengemeinden. »Für Jugendliche ist die Institution Kirche nicht das Entscheidende«, so Land. »Zentral sind ganz klar die Gruppe und das Gruppengefühl, also wenn sie sich gut aufgehoben fühlen, zusammen verreisen und Fragen auftauchen, die sie gemeinsam bewegen.«

Während des Konfirmationsgottesdienstes werden die Jugendlichen durch Handauflegen eines Pfarrers gesegnet. Die Konfirmanden bekennen sich gegenüber Gott und der Kirchengemeinde zum christlichen Glauben, nachdem sie im Unterricht Grundbegriffe der Bibel und des Glaubens gelernt haben. »Bei dieser Feier im Mittelpunkt zu stehen, ist ja auch was Schönes«, sagte Land.

Der Regelfall ist die heilige Handlung allerdings bei Weitem nicht nicht unter den Jugendlichen in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Mehr als 25 000 Jungen und Mädchen im Alter von 12 bis 14 Jahren feiern dieses Jahr ihre Jugendweihe. Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Manuela Schwesig (SPD) lobte am Wochenende diese »demokratische Tradition«. Sie selbst hatte 1988 an der Jugendweihe teilgenommen. Inzwischen ist sie aber auch getauft.

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