Raúl Castros letztes Gefecht

Kubas Präsident will den Sozialismus »perfektionieren«

  • Harald Neuber
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Ära Fidel Castros ist zu Ende. Mit der Wahl des neuen Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas (PCC) zum Abschluss des 6. Parteikongresses hat der Revolutionsführer auch offiziell seinen Posten als Parteivorsitzender aufgegeben. Faktisch hatte Raúl Castro, der als Nachfolger bestätigt wurde, die Aufgabe bereits seit Sommer 2006 ausgeübt. Damals hatte sich Fidel krankheitsbedingt zurückgezogen.

Am Ende tauchte Fidel doch noch auf. Von einem Leibwächter gestützt, trat der 84-Jährige in den Plenarsaal des Palacio de las Convenciones. Unter Applaus und »Viva-Fidel«-Rufen nahm er, in kariertem Hemd und dunklem Sportanzug, neben seinem Bruder Platz. Am Vortag noch hatte er von zu Hause aus seine Stimme für die Wahl des neuen Zentralkomitees mit 115 Mitgliedern abgegeben. Auch auf der Militärparade zum 50. Jahrestag des Sieges gegen die Invasoren in der Schweinebucht am Samstag hatte er gefehlt.

Am Montag hatte Fidel Castro bereits seinen endgültigen Rückzug aus der Parteipolitik bekannt gegeben. »Raúl wusste, dass ich inzwischen keinen Posten mehr in der Partei akzeptieren würde«, hieß es in einem Aufsatz, der in kubanischen Medien veröffentlicht wurde. Er werde ein einfacher »Soldat der Ideen« bleiben, hatte er schon früher erklärt. »Fidel ist Fidel«, entgegnete Raúl Castro in seiner Abschlussrede zum Parteitag: »Er braucht keinen...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.