Spanien: Geeint und gespalten

Unterschiedliche Strategien der Gewerkschaften / Starke Mobilisierung im Baskenland

  • Ralf Streck, San Sebastian
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die Sozialpartnerschaft spanischer Gewerkschaften oder die Konfrontationsstrategie der geeinten baskischen Gewerkschaften – dieser Widerspruch prägte auch den 1. Mai.

Die Proteste am 1. Mai in Spanien wurden von desaströsen Arbeitsmarktzahlen begleitet. Am Freitag wurde die »Studie zur erwerbstätigen Bevölkerung« (EPA) veröffentlicht. Diese vierteljährlichen Zahlen sind genauer als die geschönten Monatsdaten des Arbeitsministeriums. Laut EPA gab es schon Ende März in Spanien fast fünf Millionen Arbeitslose. Offiziell liegt die Erwerbslosenquote landesweit bei 21,3, in Andalusien sogar bei rund 30 Prozent. Fast jeder zweite junge Mensch ist ohne Job. Da könnte man denken, das würde zu sehr massiven Mai-Protesten führen. Doch die fielen nur im Baskenland und in Katalonien stark aus, obwohl dort die Arbeitslosenquoten unter dem Durchschnitt liegen. Die Beteiligung an Demonstrationen der beiden großen spanischen Gewerkschaften CCOO und UGT hielt sich dagegen in Grenzen. Sie hatten ihre Hauptaktion erstmals aus der Hauptstadt Madrid in die Provinz nach Valencia verlegt – um ihre Schwäche zu überdecken.

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