Dauergeläut für die Wissenschaft

An der Fachhochschule in Kempten werden Glocken erforscht

  • Birgit Klimke, dpa
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Kirchturmglocken faszinieren die Menschen schon seit fast 1000 Jahren. Was genau bei einem Glockenanschlag passiert, welche Kräfte in den Kirchtürmen aufeinander wirken und wie Schäden an den Kulturgütern vermieden werden können, darüber wird seit ein paar Jahren in Kempten geforscht.

Michael Plitzner untersucht im Schalllabor eine Kirchenglocke mit einer Lupe
Michael Plitzner untersucht im Schalllabor eine Kirchenglocke mit einer Lupe

Kempten. Kirchturmglocken prägen den Alltag in vielen Dörfern und Städten mit. Ihr gleichmäßiges Schlagen wird meist als beruhigend und angenehm empfunden. Für stundenlanges nervtötendes Dauergeläut hätte dagegen wohl kaum jemand Verständnis. An der Fachhochschule in Kempten ist solch ein dauerhaftes Getöse keine Seltenheit. »Bei unseren Versuchen läuten manche Glocken bis zu 3000 Stunden durchgehend. Zum Teil lassen wir fünf Glocken gleichzeitig Tag und Nacht läuten«, sagt Michael Plitzner. Der Wissenschaftler gibt jedoch Entwarnung für die Anwohner: Aus dem mit Schaumstoff isolierten Schalllabor dringt kein Glockenschlag nach draußen.

Gegossen, um kaputt zu gehen

Das Labor auf dem Gelände der Fachhochschule ist Bestandteil des Europäischen Kompetenzzentrums für Glocken. Nach einem mit EU-Mitteln geförderten Forschungsprojekt wurde es vor zwei Jahren gegründet, um die wertvollen Kulturgüter weiter zu erforschen. Nach Angaben der F...


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