Die alte Hoffnung bleibt jung

Constantin Costa-Gavras, Regisseur des Weltkinos, im ND-Gespräch

Der griechisch-französische Regisseur Constantin Costa-Gavras, Jahrgang 1933: Er ist Oscar-Preisträger, schuf Klassiker des politischen Thrillers (»Z«, »Missing«, »Music Box«, Hochhuths »Stellvertreter«). Er drehte mit Yves Montand, Ulrich Mühe, Jessica Lange, Armin Mueller-Stahl, Jack Lemmon. In der vergangenen Woche stellte er in Berlin sein Migranten-Drama »Eden is West« vor. Ein Interview von Antje Stiebitz.

ND: Ihr Film »Eden is West« ist eine Hommage an alle Immigranten.
Costa-Gavras: Europa braucht Immigranten. Wir in Frankreich haben immer weniger junge, also mehr alte Menschen, das ist in Deutschland und anderen Ländern doch ähnlich. Immigranten bereichern uns. Es sind Menschen mit Qualitäten, und sie glauben daran, diese Qualitäten in unseren Ländern ausleben, anwenden zu können. Sie verlassen ihr Land, nehmen so viel in Kauf! Sie überqueren Meere und gehen andere mühsame Wege, um hierher zu kommen. Ja, mein Film ist eine Hommage an sie.

Warum fällt es Europa so schwer, das Potenzial der Immigranten zu erkennen, zu schätzen?
Es ist natürlich nicht so leicht, alle aufzunehmen, es entstehen ökonomische und soziale Probleme. Aber wir müssen dafür Lösungen finden. Das ist Aufgabe der Politik.

Welche Probleme meinen Sie?
Das größte Problem ist der Rassismus. Menschen werden sehr schnell Rassisten – aus religiösen Gründen, wegen der a...



Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.