Menschen und Vögel

Bernd Kammer fühlt mit den Mauerseglern

  • Lesedauer: 1 Min.

Wer in Berlin eine Wohnung sucht, hat ein Problem: Freie Quartiere sind knapp, kaum drei Prozent stehen leer. Manche sprechen schon von einer Wohnungsnot. Zum Beispiel Naturschützer. Sie mussten jetzt feststellen, dass Mauersegler immer weniger Nistplätze finden. Grund: die Sanierung von Gebäuden.

Da geht es also den Menschen wie den Vögeln. Die einen können die Miete nicht bezahlen, die anderen suchen »an immer mehr sanierten und hermetisch abgeschlossenen Fassaden« vergeblich nach Nischen und Hohlräumen, wie der Naturschutzbund (NABU) mitteilte. Besonders im Zentrum wird es für Wohnungssuchende aller Art eng, wie nun auch die mit leichter Verspätung aus Afrika eintreffenden Mauersegler feststellen mussten. Weil der Martin-Gropius-Bau saniert wird, verfingen sich einige der Rückkehrer in den Baunetzen. Diese Gefahr wurde jetzt vom Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg beseitigt, mehr könne man nicht tun, hieß es.

Die Gentrifizierung macht also auch vor den geflügelten Bewohnern der Stadt nicht halt. Wobei diese den Vorteil haben, fast ihr ganzes Leben in der Luft verbringen zu können. Aber irgendwann landen eben alle mal auf dem Boden der Tatsachen. Der Berliner Mieterverein, pardon, der NABU appellierte an Hausbesitzer und Behörden, Ersatz-Nistplätze zu schaffen.

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