IWF-Chef Strauss-Kahn tritt ab

Streit um Nachfolge des Inhaftierten entflammt

  • Lesedauer: 1 Min.
Washington/Berlin (dpa). Um die Nachfolge von IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn ist ein Streit zwischen Europäern und den aufstrebenden Wirtschaftsnationen aus Asien und Südamerika entbrannt. Länder wie China und Brasilien stellen infrage, dass der IWF-Chef wie bislang üblich aus Europa kommt. Sie pochen auf Mitsprache bei der Vergabe eines der wichtigsten Posten in der internationalen Finanzwelt. In die Rolle der Top-Kandidatin der Europäer wurde am Donnerstag die Pariser Finanzministerin Christine Lagarde gebracht – damit ginge aber die französische Dominanz an der IWF-Spitze weiter.

Strauss-Kahn hatte die Konsequenz aus dem Vorwurf der versuchten Vergewaltigung gezogen und war von seinem Amt zurückgetreten. Aus der U-Haft heraus begründete der 62-Jährige seinen Schritt damit, dass er den Währungsfonds schützen wolle. Er sitzt seit Montag in Untersuchungshaft auf der Gefängnisinsel Rikers Island im New Yorker East River.

China meldete nach dem Rücktritt von Strauss-Kahn den Anspruch der Schwellenländer auf Mitsprache bei der Wahl eines Nachfolgers an. Es sollten die Grundsätze der »Gerechtigkeit, Transparenz und Leistung« gelten, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Jiang Yu, am Donnerstag in Peking.
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