Die Befreiung der Opfer aus dem Schweigen

Konferenz in der Berliner Topographie des Terrors über den Eichmann-Prozess vor 50 Jahren

  • Kurt Pätzold
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.
Ghetto in Amsterdam: Allein aus den Niederlanden ließ Eichmann 100 000 Juden ab Sommer 1942 deportieren. Foto aus dem Katalog zur Ausstellung in der Topographie des Terrors in Berlin »Der Prozess – Adolf Eichmann vor Gericht« (251 S., br., 15 €)
Ghetto in Amsterdam: Allein aus den Niederlanden ließ Eichmann 100 000 Juden ab Sommer 1942 deportieren. Foto aus dem Katalog zur Ausstellung in der Topographie des Terrors in Berlin »Der Prozess – Adolf Eichmann vor Gericht« (251 S., br., 15 €)

Anders als 1961 im Gerichtssaal in Jerusalem fiel der Name Hans Maria Globke bereits in der ersten Sitzung der internationalen und interdisziplinären Tagung, die Historiker und Juristen aus Israel, den USA, Großbritannien und der Bundesrepublik in Berlin zusammenführte. Anlass und Thema gab der 50. Jahrestag des Beginns des Prozesses, dessen einziger Angeklagter der Leiter des »Judenreferats« im Reichssicherheitshauptamt war. Dem gilt bereits eine Sonderausstellung, die in der Topographie des Terrors noch bis in den September besichtigt werden kann. Als deren »Prunkstück« gilt den Veranstaltern jener kugelsichere Glaskasten, der Eichmann vor dem Anschlag eines Rächers schützen und verhindern sollte, dass dem Urteil der Richter so vorgegriffen würde.

Im Mittelpunkt der Tagung, Teil des umfangreichen Begleitprogramms der Ausstellung, standen nicht mehr die Verbrechen des SS-Obersturmbannführers und seiner Komplizen, über die eine kaum noc...


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