Wandel bei Bayerns Feuerwehren

Frauen und Migranten sollen geworben werden

  • Lesedauer: 2 Min.
Von Nachwuchssorgen blieben Bayerns Feuerwehren bislang verschont. Damit das so bleibt, will der Landesverband gezielt um Frauen und Migranten werben. Doch ein Ehrenamt bei der Feuerwehr ist aufwendig – 180 Ausbildungsstunden sind nötig.

Unterschleißheim (dpa/ND). Noch haben Bayerns Feuerwehren keine Nachwuchssorgen – aber für den demografischen Wandel wollen die Feuerwehrler gerüstet sein. Der Landesfeuerwehrverband (LFV) will deshalb neue Mitglieder werben und gezielt auch Migranten und Frauen ansprechen. »Wir suchen auch Quereinsteiger – also nicht nur Jugendliche, die sich in der Feuerwehr engagieren wollen«, sagte Alfons Weinzierl, Chef des Landesfeuerwehrverbandes, der dpa.

Rund 320 000 Aktive gibt es in den freiwilligen Feuerwehren in Bayern, seit etwa vier bis fünf Jahren stagniert die Mitgliederzahl, wie Weinzierl erläuterte. Bei sinkenden Geburtenraten sei in den kommenden Jahren durchaus ein Rückgang der Mitgliederzahlen zu befürchten: »Dagegen wollen wir schon im Vorfeld etwas tun.« Für September plant Weinzierl den Start einer großen Imagekampagne, unter anderem will der Verband Werbespots im Kino schalten und in sozialen Netzwerken wie Facebook den Kontakt zu potenziellen Feuerwehrleuten suchen.

In vielen Wehren herrscht längst Gleichberechtigung, etwa 22 000 Frauen gehören im Freistaat einer freiwilligen Feuerwehr an. Der Anteil der Frauen dürfe aber ruhig noch steigen, findet Weinzierl. Auch bei Migranten wolle man für ein ehrenamtliches Engagement bei der Feuerwehr werben.

Wer sich für das Engagement bei der Feuerwehr entscheidet, muss allerdings viel Freizeit opfern: Um Brände zu löschen oder um Unfallopfern zu helfen, sind in zwei Jahren etwa 180 Ausbildungsstunden nötig. »Auch ein Wochenende in der Feuerwehrschule Regensburg sollte man einplanen«, sagte Weinzierl. Zur Grundausbildung kommen dann noch Spezialschulungen – wenn man etwa zum Atemschutzgeräteträger ausgebildet werden will.

Die etwa 7700 Freiwilligen Feuerwehren im Freistaat werden jährlich zu mehr als 210 000 Einsätzen gerufen.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal