Gute Konjunktur sorgt für Personalsorgen

Der Zeitarbeitsbranche gehen die Mitarbeiter aus

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin/Frankfurt am Main (Agenturen/ND). Der Aufschwung am Arbeitsmarkt sorgt in der Zeitarbeitsbranche für Personalsorgen. »Insbesondere in den Metall- und Elektroberufen sowie in den technischen Berufen scheint der Arbeitsmarkt an qualifizierten Mitarbeitern leer gefegt zu sein«, sagte der Präsident des Bundesarbeitgeberverbands der Personaldienstleister (BAP), Volker Enkerts, der »Frankfurter Allgemeine Zeitung«. Die Zahl der Beschäftigten stieg von März auf April um 1,5 Prozent auf rund 873 000.

Wegen der guten Konjunktur werde die Suche nach geeigneten Mitarbeitern immer schwieriger. Die Zeitarbeitsfirmen hätten im April deshalb zunehmend Aufträge abgelehnt, sagte Enkerts. »Wir könnten sofort 50 000 sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen besetzen – quer durch alle Berufsgruppen.« Außerdem seien Zeitarbeiter bei den Kunden zunehmend begehrt. »Die Zahl der Übernahmen unserer Mitarbeiter durch die Kundenunternehmen ist in letzter Zeit sehr deutlich gestiegen.« Teilweise fänden etwa in der Industrie regelrechte Abwerbungswellen statt. Der Zeitarbeitsindex basiert auf Befragungen in mehr als 2000 Niederlassungen von Zeitarbeitsunternehmen.

Derweil billigte der Bundesrat am Freitag ein zuvor vom Bundestag beschlossenes Gesetz, wonach die Einhaltung des neuen Mindestlohns für die Zeit- und Leiharbeit künftig kontrolliert werden soll. Bisher war aus rein formalen Gründen eine behördliche Kontrolle des jüngst eingeführten allgemein verbindlichen Mindestlohnes für Leiharbeiter nicht möglich. Dies ändert sich nun mit dem neu gefassten Arbeitnehmerüberlassungsgesetz. Kontrollieren sollen die Behörden der Zollverwaltung, zuständig für die Durchführung des Gesetzes ist die Bundesagentur für Arbeit. Vorgesehen sind 156 zusätzliche Kontrolleure.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal