Kompetenzzentrum für Braunkohle
Freiberger Institut zur Erforschung des Rohstoffs als Bergakademie neu gegründet
Freiberg (dpa/ND). Freiberger Forscher wollen die Braunkohle veredeln und der chemischen Industrie als Rohstoff schmackhaft machen. An der Technischen Universität Bergakademie Freiberg wurde dazu in der vergangenen Woche das »Kompetenzzentrum DBI-Bergakademie« gegründet. Die Wissenschaftler in Sachsen wollen nachweisen, dass Braunkohle das immer knapper werdende Erdöl ersetzen kann, eine kohlendioxidarme Nutzung möglich ist und auch lohnt. Für diese Forschungen wurde ein sieben Millionen Euro teurer Neubau in Betrieb genommen. Das Geld kommt vom Freistaat. Zwölf Professoren der Bergakademie sind in das Projekt eingebunden.
Am DBI sollen unter anderem Technologien entwickelt werden, mit denen sich Braunkohle in Grundstoffe der chemischen Industrie »verwandeln« lässt. Es geht um Stoffe, die etwa für die Produktion von Kunststoffen wie Polystyrol oder PVC gebraucht werden. An diesem Vorhaben ist auch das Deutsche EnergieRohstoff-Zentrum beteiligt. In einem anderen Projekt geht es um die Gewinnung von Kraftstoffen aus Braunkohle. »Wir wollen erforschen, wie man Braunkohle effizienter und kostengünstiger als Chemiegrundstoff einsetzen kann«, ließ der Rektor der Bergakademie, Bernd Meyer, wissen. Mit der Abkürzung soll an das 1956 gegründete ehemalige »Deutsche Brennstoff-Institut« erinnert werden, das bis Anfang der 1990er Jahre bestand. Mit der Neugründung als DBI-Bergakademie solle an die lange Tradition der Kohleforschung an der Hochschule angeknüpft werden, hieß es. Die Grünen-Fraktionschefin im sächsischen Landtag, Antje Hermenau, hatte unlängst Forschungen zur Braunkohle im Zusammenhang mit der Energiegewinnung als Verschwendung kritisiert. Die Konzentration auf die Braunkohle bremse die erneuerbaren Energien aus, sagte sie.
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